Eingesperrtes Wasser wird auf Kanaren bevorzugt

Hier auf den Kanaren ist es ganz üblich kein Leitungswasser zu trinken. Daher kommt auch regelmäßig ein Wasserwagen vorbei, den gibt es auch von verschiedenen Firmen, wir werden von Fuenteror beliefert. Das Wasser aus der Leitung gilt halt nicht als Trinkwasser, obwohl man nicht tot umfällt, wenn man es doch trinkt. In einem Reiseführer für die Kanaren habe ich sogar den Hinweis gefunden, dass man Leitungswasser nicht trinken solle.

Jetzt habe ich bei Google News Spanien einen interessanten Artikel gefunden und da sogar eine kleine Statistik. Die Kanaren sind die Region in Spanien, die beim Trinken von eingesperrten Wasser (agua embotellada ja so ein Übersetzungsprogramm hält immer wieder lustige Worte parat) führend in Spanien ist. 93,8 Prozent aller Bewohner geben an, abgefülltes Wasser dem Leitungswasser vorzuziehen. Damit liegen die Kanaren vor den Balearen (90 Prozent), erst an dritter Stelle kommt eine Region des spanischen Festlandes, die autonome Region Valencia (hierzu gehört auch die Costa Blanca) liegt mit 76,1 Prozent auf Platz drei in Spanien. Durchgeführt wurde die Umfrage wohl von Philips. In Valencia gaben 28,3 Prozent der Flaschenwasser-Trinker dabei auch an, über 20 Euro pro Monat dafür auszugeben, auf Leitungswasser verzichten zu können. Das ist auch die Summe, die wir in etwa ausgeben. So ein Fünf-Liter-Kanister kostet etwa 80 Cent. Teuer sind die 0,5 Liter Flaschen.

Und am anderen Ende der Statistik: 76 Prozent der Einwohner von Madrid trinken lieber Leitungswasser (agua del grifo), damit liegt die spanische Hauptstadt ebenfalls auf Platz drei. Bei den Leitungswassertrinkern führt die Region Navarra mit 83,4 Prozent vor der Extremadura mit 77,8 Prozent. In Bezug auf ganz Spanien ist die Abneigung gegen Leitungswasser aber in der Überzahl. 53,3 Prozent aller Bewohner von Spanien sind der Meinung, dass Leitungswasser schlecht ist.

Gefragt wurde auch nach den Nachteilen von gekauftem Wasser, hier wurden u.a. der Preis und das lästige Schleppen genannt. Daher lassen wir liefern.

Lustig ist bei uns der Gebrauch des Wassers. Inzwischen koche ich sogar unsere Würstchen mit dem gekauften Wasser. Letztens gab es auch eine kleine Partnerkrise, den ich hatte Nudeln gekocht, mit gekauftem Wasser und einen Moment nicht aufgepasst und Geo hat die Nudeln dann mit Leitungswasser abgeschreckt. Damit waren sie für mich out und ich habe mir neue gekocht. Geo lebt übrigens immer noch, obwohl er die so abgeschreckten Nudeln gegessen hat. Unsere Hunde, die ansonsten von hinten bis vorne verwöhnt werden, was nur geht, müssen hingegen mit Leitungswasser vorlieb nehmen. Während die Hunde in unserer Nachbarschaft, zumindest die mit deutschen Herrchens und Frauchens die Luxusversion des angelieferten Wassers genießen dürfen. Dafür findet unser einer Nachbar nichts dabei, auch Leitungswasser zu trinken, zumindest nachts, wenn er zu faul ist, die Treppe bis zur Küche zu laufen. Auch er lebt noch …