ITV ist eigentlich ein Kinderspiel

Am Dienstag waren wir als Hilfspersonen mit beim ITV. Die Taktik ist einfach, man nehme drei Menschen, ihre vorhandene Spanischkenntnisse und hoffe, dass jeder soviel versteht, dass der Satz des Spaniers ein Ganzes ergibt. Mit ein bisschen Glück passen die drei Brocken auch so zusammen, das es wirklich einen Sinn ergibt. Der ITV hat diese Taktik allerdings konsequent boykottiert und uns mitgeteilt, dass bei der Tüv-Abnahme des Autos maximal zwei Personen im Auto sitzen dürfen. Und obwohl im Büro des ITV ein Schild über das Prozedere informierte und darauf ausdrücklich stand, dass das Aussteigen in den heiligen Tüv-Hallen untersagt ist, durfte ich ohne, dass mich ein Blitz der Verdammnis einer geplatzten Abgasuntersuchung traf, das Auto zu Fuß verlassen. Nun ja.
Mein unkompetentes spanisches Drittel fehlte demnach. Ging natürlich gut.
Wer zum ITV in Spanien geht, oder eher auf den Kanaren, wer weiß, ob auf dem spanischen Festland alles so ist, wie auf den Inseln, sollte neben den notwendigen Papieren, Fahrzeugschein, dafür auch seine Telefonnummer, Nie-Nummer und ein bisschen Bargeld dabei haben. Die Unkosten für den ITV belaufen sich auf 28 Euro Ebbes.
Dann sollte man sich noch einprägen, was denn auf dem Nummernschild steht, denn zumindest beim ITV (ausgesprochen ITUwe) in Arinaga muss mein keine Nummern ziehen, sondern wird anhand des Kennzeichen aufgerufen.
Nachdem ich das mit den Nummern verstanden habe, wusste ich auch, warum die Antwort auf meine im professionellen ich-kann-eigentlich-kein-spanisch-weiß-aber-was-ich-jetzt-fragen-muss, nämlich die Frage, wer ist der Letzte hier in der Reihe, mit fünf Sätzen statt mit drei Wörtern beantwortet wurde. Der nette Mann hatte mir genau das erklärt. Anmelden, wenn Platz ist und warten. Das System mit dem Nummern ziehen finde ich etwas sympathischer.
Wenn die Nummer vom Nummernschild erklingt, bekommt man mitgeteilt, wo man hin soll (dafür sollte man dann wohl noch die Zahlen eins bis vier beherrschen) und dann geht es über die Straße und keine Sorge, die Leute sind total nett, habe ich beobachtet. Die sind der Sprache nicht wirklich mächtige Ausländer gewöhnt und helfen dann notfalls mit Handbewegungen nach, wenn die Stimme aus dem Untergrund nicht verstanden wird.
Insgesamt war das mit dem ITV eine Sache von einer Viertelstunde. Danach gab es die Plakette bis 2009. Zwei kleine Mängel müssen noch beseitigt werden, für einen BMW mit Erstzulassung von 1986 nicht wirklich schlecht.
Also für da Auto haben unsere neuen Bekannten (ihr wisst wie es gemeint ist) 300 Euro gezahlt. Dann noch den ITV und die neue Batterie, zusammen um die 100 Euro. Insgesamt hat wohl mit Steuer, Versicherung, Ummeldung etc. alles insgesamt 1000 Euro gekostet. Nur so als Hausnummer.
Ja, es war leider nicht unser Jeep. Geo hat jetzt mehrere Schrottplätze wegen einer Stoßstange durch. Gibt es aber nicht. Jetzt gibt es eigentlich nur noch eine Möglichkeit, eine importieren. Entweder die Alte herbringen oder herschicken lassen, oder eine Neue besorgen. Augenverdreh. Ich will nächste Woche nach Las Palmas, da legt ein Kreuzfahrtschiff an, das ich sehen will. Nur mit dem Jeep können wir wohl kaum in die Inselhauptstadt von Gran Canaria fahren. Ich denke zwar, dass wir freundlich und höflich erzogen wie wir sind, auch eine neuerliche Polizeikontrolle überstehen, zumal keine Gefahr besteht, den Polizisten von der Playa in Las Palmas über den Weg zu laufen, aber man weiß ja nicht wirklich immer im Voraus, wie so eine Polizeikontrolle ausgeht.